Whitepaper von The Mobility House Energy und Sigenergy: Bidirektionales Laden als Schlüsseltechnologie für die globale Energieflexibilität

17. Dezember 2025|München

  • Vehicle-to-Grid (V2G) erreicht die Marktreife: Entscheidend sind nun Marktintegration, Aggregation und der Handel von Flexibilität aus Fahrzeug- und stationären Batterien.
  • Gemeinsames Whitepaper von Sigenergy und The Mobility House Energy erklärt, wie V2G technisch funktioniert und welche Rahmenbedingungen dafür relevant sind.
  • Vom Piloten zur Skalierung: Das Paper zeigt, warum viele E-Autos gebündelt werden müssen, damit Flexibilität im Netz und am Strommarkt wirksam nutzbar wird – inklusive internationaler Einordnung.

The Mobility House Energy, ein führendes Aggregations- und Trading-Unternehmen für Energie-Flexibilität aus (E-Auto-)Batterien, hat gemeinsam mit Sigenergy ein Whitepaper mit dem Titel „Fundamentals and Applications of Bi-Directional Charging“ veröffentlicht. Die englischsprachige Veröffentlichung bündelt Praxiserfahrungen aus kommerziellen Vehicle-to-Grid(V2G)-Anwendungen in Europa und zeigt, wie Vehicle-to-Everything-(V2X)-Technologien zu einer zentralen Säule für ein flexibles, erneuerbares Energiesystem werden.

V2G als Flexibilitätsressource: Wert entsteht durch Vermarktung im Energiesystem

Mit zunehmender Elektrifizierung und steigenden Anteilen an erneuerbaren Energien wächst der Bedarf an schnell verfügbarer, dezentraler Flexibilität. Bidirektionales Laden kann einen relevanten Beitrag leisten – nicht als Hardware-Thema allein, sondern als kombinierte Systemleistung aus steuerbarer Technologie, standardisierten Schnittstellen und einer zuverlässigen Einbindung in Energiemärkte. Genau hier liegt die Kernkompetenz von The Mobility House Energy: die Aggregation, Optimierung und der Handel von Flexibilität aus vielen einzelnen Speichern – von Fahrzeugbatterien bis zu stationären Großbatteriespeichern. Die Integration der Batterien entlastet dabei das Energiesystem, indem es überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energiequellen zwischenspeichert.

Das Whitepaper liefert unter anderem:

  • Einen verständlichen Überblick über V2G- und V2X-Technologien, Systemarchitekturen und relevante Standards (u. a. ISO 15118-20)
  • Orientierungspunkte für Zusammenarbeit im Ökosystem – von OEMs über Ladeinfrastruktur bis hin zu Netzbetreibern und Energieanbietern
  • Einordnung von technischer Reife, regulatorischen Rahmenbedingungen und Marktentwicklung bis 2030 – mit Fokus auf der praktischen Skalierung von V2G

Globaler Rückenwind: China erhöht das Tempo bei V2G

Während V2G in Europa aktuell vor allem aus Pilot- und frühen kommerziellen Anwendungen heraus skaliert, steigt der internationale Druck: China verfolgt sehr ambitionierte V2G-Ziele. Der Markt befindet sich dort zwar ebenfalls noch in einer frühen Umsetzungsphase – bisher sind es etwa Zehntausende Fahrzeuge in aktiven V2G-Programmen – allerdings vor dem Hintergrund von rund 30 bis 37 Millionen New Energy Vehicles und etwa 13 bis 14 Millionen Ladepunkten, die perspektivisch für V2G nutzbar sein könnten. Für europäische Akteure ist das ein klarer Impuls, schneller von Demonstratoren in skalierbare Produkte und marktbasierte Modelle zu kommen.

Technologiebeispiele im Whitepaper: DC-gekoppelte Systemarchitekturen und Energiemanagement

Ein Kapitel des Whitepapers beschreibt beispielhaft DC-gekoppelte Systemarchitekturen, wie sie Sigenergy und The Mobility House Energy adressieren: die Integration von PV, Heimspeicher und bidirektionalem DC-Lademodul in ein gemeinsames Energiesystem. Solche Ansätze können dazu beitragen, Umwandlungsverluste zu reduzieren und die Systemintegration zu vereinfachen – entscheidend bleibt jedoch die interoperable Umsetzung entlang von Standards sowie die sichere, marktnahe Steuerung im Betrieb.

Das Whitepaper unterstreicht: Bidirektionales Laden ist keine theoretische Zukunftsvision mehr. Es ist ein skalierbarer Use-Case – vorausgesetzt, die technische Umsetzung wird konsequent mit Aggregation, Optimierung und Handel von Flexibilität im Energiesystem verknüpft. The Mobility House Energy bringt hierfür jahrelange Expertise und Systeme für Flexibility Aggregation und Trading ein. 2024 brachte das Unternehmen gemeinsam mit Renault und Mobilize in Frankreich das weltweit erste V2G-Produkt für Endkund:innen auf den Markt. Damit verfolgt das Unternehmen konsequent die Vision “zero zero”: zero Emissionen zu zero Kosten. Die Integration von Fahrzeug- und stationären Batterien ermöglicht es, überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen zu speichern und nach Bedarf ins Netz zurückzuspeisen. Das stabilisiert das Energiesystem, optimiert die Nutzung vorhandener Ressourcen und senkt die Gesamtkosten für das Energie- und Mobilitätssystem, da keine neuen fossilen Brennstoffe oder zusätzliche Infrastruktur benötigt werden. Sigenergy ergänzt mit seinem Wissen über Komponenten und Energiemanagement-Ansätzen auf der Geräte- und Systemebene.