Erfahrungsbericht Wohnanlage: 43 Wallboxen für Eigentümer:innen & Mieter:innen

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The Mobility House Team

09. Oktober 2023

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Der Hamburger Wohnungseigentümer und Vermieter Ingo hat eine Ladelösung in seiner Wohnanlage zusammen mit den richtigen Partnern realisiert. Denn sein Mieter hat ein Recht auf eine Wallbox.

Wohnblock Innenhof mit mehreren Häusern

Die Ausgangssituation: Wallbox benötigt

„Ich schaffe mir ein Elektroauto an, können Sie mich bei der Installation einer Wallbox in meiner Mietwohnung unterstützen?“, fragte mich unser Mieter. Ich besitze und vermiete eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Hamburg. Das Gebäude besteht aus sieben unabhängigen Häusern, die eine gemeinsame Tiefgarage mit 70 zugewiesenen Stellplätzen nutzen. Ich bin selbst begeisterter E-Mobilist und wollte mich gleich darum kümmern. 

Wallbox in Mietwohnung - wer zahlt?

Als Wohnungseigentümer:in habe ich grundsätzlich einen Anspruch darauf, dass der Einbau einer Ladestation auf Gemeinschaftsflächen erlaubt wird. Für Mieter:innen und Eigentümer:innen in größeren Gebäuden ist die Sache aber komplizierter. Zu den Stolpersteinen gehören die Kosten für eine Erweiterung des Netzanschlusses und das Verlegen neuer Stromleitungen. Diese fallen auf Eigentümer:innen bzw. Mieter:innen zurück, die eine Ladestation installieren möchten. Ich suchte daher nach weiteren „Mitstreiter:innen“, um unsere Eigentümergemeinschaft mehrheitlich davon zu überzeugen, dass sich alle an den baulichen Veränderungsmaßnahmen beteiligen. Mit Hilfe unseres Hauselektrikers und des Stromversorgers Stromnetz Hamburg bereitete ich eine Präsentation für die jährliche Eigentümerversammlung vor. Für die Genehmigung meiner Wallbox bekam ich trotzdem eine Absage, weil nicht klar war, ob durch die Umbauten statische Schäden am Gebäude entstehen könnten.

Mann vor Wohngebäude

Ladeinfrastruktur: Professionelle Beratung beschleunigt Entscheidungen

Der Wunsch nach individueller Ladeinfrastruktur nahm im Laufe des nächsten Jahres bei den anderen Eigentümer:innen zu, so dass wir eine Projektgruppe bildeten. Weitere 20 Parkplätze, die zur Lademöglichkeit umgerüstet werden sollten, standen zur Debatte. Mit Hilfe von Online-Webinaren verstanden wir mehr und mehr die Rolle von Ladestationsbetreibern (CPO), Mobilitätsanbietern (MSP) sowie der Hausverwaltung, des Stromversorgers und die Notwendigkeit eines Internetzugangs. Auch die Notwendigkeit eines Lastmanagements wurde deutlich, um die verfügbare Ladeleistung optimal auf alle zu ladenden Elektroautos zu verteilen. Wir erfuhren, dass bei mehr als drei Ladepunkten der Strom pro Haushalt nicht ausreichen und das Netz zusammenbrechen würde. Daher strebten wir eine ganzheitliche Lösung an.

Lastmanagement garantiert optimale Stromnutzung

Auf der nächsten Eigentümerversammlung stellten wir das vollständige Konzept fünf potenzieller Anbieter vor. Um theoretisch alle 70 Parkplätze versorgen zu können, müssen eine gemeinsame Infrastruktur in Form eines getrennten Zählers sowie ein Lastmanagement installiert und die Kosten geteilt werden. Dank des Supports von The Mobility House und unseres Hauselektrikers wurde unser Entwurf mehrheitlich angenommen und die Ausgaben für die gemeinsame Installation von allen getragen. Ganz optimistisch dachte ich, wir hätten den wichtigsten Meilenstein erreicht – doch unsere Geschichte geht noch weiter.

 

Wichtig auf dem Weg zur Wallbox für Vermieter:innen: Überzeugungskraft

Der Stromversorger Stromnetz Hamburg hatte Bedenken geäußert und zuerst die Verlegung eines komplett neuen Kabels ab der nächsten Trafostation gefordert. Dies hätte eine enorme Verzögerung des Projekts bedeutet. Doch durch die Beteiligung des Hamburger Umweltsenators konnten wir schließlich Stromnetz Hamburg davon überzeugen, dass eine zusätzliche Erdverbindung zwischen den sieben Häusern ausreichte. Außerdem wurde uns ein statisches Lastmanagement genehmigt. Es sorgt dafür, dass sich die verfügbare Leistung, unter Einhaltung einer zuvor festgelegten Obergrenze (statisch), optimal verteilt. Wenn beispielsweise ein E-Fahrzeug vollständig geladen ist, wird die Energie auf die anderen Ladepunkte umgeleitet.

TMH Icon Flotte

Lastmanagement

Über deinen Anschluss sind weitere Verbraucher integriert?

Vorteile des dynamischen Lastmanagements

Happy Mieter:innen, happy Life

Unserer Hausverwaltung konnten wir den Mehrwert von gemeinsamer Ladeinfrastruktur ebenfalls schmackhaft machen. Dass Vermieter:innen der Pflicht einer Wallbox-Installation nachkommen sollten und so ihre Mieter:innen glücklich machen, ist auch für Hausverwalter:innen ein wichtiges Argument.

Bei den 360° Ladelösungen von The Mobility House gehörte die technische Begehung unserer Wohnanlage dazu. Danach konnte der Installationsaufwand für unser Angebot über die Gesamtkosten realistisch eingeschätzt werden. Inzwischen haben wir 43 der 70 Parkplätze mit AC-Wallboxen der Marke Alfen® und ABL® mit einer Ladeleistung von je 11 kW elektrifiziert. Demnächst händigen wir auf unserem jährlichen Eigentümertreffen die ersten RFID-Karten für die Wallboxen aus. Dann werden auch alle anfallenden Kosten für den Ladestrom den einzelnen Nutzer:innen direkt zugeordnet und automatisch abgerechnet.

Smart und visionär, so habe ich die Lösungen und Services von The Mobility House erlebt. Smart und visionär mussten auch wir selbst sein, damit zum Schluss klimafreundliches Laden in unserer Wohnanlage Realität wurde.

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