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Lokale vs. cloudbasierte Ladesysteme: Die Vor- und Nachteile der beiden Lösungen – und wie sie vereinbar sind

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The Mobility House Team

15. Dezember 2022

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Ab einer Anzahl von 5 bis 10 E-Fahrzeugen ist in den meisten Fällen eine intelligente Steuerung der Ladevorgänge notwendig, um einen unnötigen Ausbau des bestehenden Netzanschlusses oder erhöhte Leistungsentgelte an Netzbetreiber zu vermeiden.

Verschiedene elektrische Fahrzeuge laden

Dabei finden die Ladevorgänge mit reduzierter Leistung und zeitlich versetzt statt: Die Kosten werden im Vergleich zum ungesteuerten Laden deutlich gesenkt, die Verfügbarkeit der Elektroautos und damit die Mobilitätsbedürfnisse ihrer Nutzer:innen gleichzeitig aber keineswegs eingeschränkt. Diese intelligente Steuerung übernehmen Lade- und Energiemanagementsysteme, welche schon beim Aufbau der Ladeinfrastruktur berücksichtigt werden sollten. 

Bei der Wahl eines solchen Systems gibt es grundsätzlich zwei Optionen: dezentrale cloudbasierte Lösungen oder rein lokale Systeme. Beide System-Arten sind in einer Vielzahl von Ladeinfrastruktur-Projekten im Einsatz und können je nach Anwendungsfall ihre Vorteile ausspielen. Um die am besten geeignete Ladelösung zu finden, solltest du dich schon vor deren Aufbau sowohl mit dem aktuellen als auch dem zukünftig benötigten Ausstattungs- sowie Funktionsumfang auseinandersetzen.

Im Folgenden erfährst du, welche Vor- und Nachteile die beiden Optionen mit sich bringen und wie du das Beste aus beiden Welten kombinierst.  

Reine cloudbasierte Systeme

Dank standardisierter Schnittstellen und der Möglichkeit zur Inbetriebnahme aus der Ferne kann ein cloudbasiertes System einfach installiert werden. Dieser Vorteil zeigt sich auch in der Nutzung: Das System erlaubt dir, die Überprüfung und Steuerung der Ladevorgänge komplett remote durchzuführen. Die zentrale Verwaltung ist vor allem für Ladeparks mit mehreren Standorten sinnvoll. Dazu gehört zum Beispiel die Darstellung relevanter Daten aller Ladepunkte sowie deren Fernzugriff, welcher einen Remote-Start, -Stopp oder -Neustart zulässt. Alert-Messages sorgen bei Fehlern und Ausfällen dieser Systemart dafür, dass Probleme schnellstmöglich erkannt und – meist sogar aus der Ferne – behoben werden können. Auch die Wartung gestaltet sich problemlos: Lademanagement und Ladestationen können per Updates stets auf den neuesten Software-Stand gebracht werden. 

Darüber hinaus kann die Remote-Lösung mittels offener Schnittstellen externe Faktoren wie individuelle Fahrer:innenanforderungen, Signale von Netzbetreiber, Fahrzeugreservierungssysteme oder Energietarifinformationen berücksichtigen. Cloud-Systeme sind außerdem besonders zukunftssicher und bieten zusätzliche Flexibilität für kommende Kund:innenanforderungen und technische Entwicklungen: vom energieeffizienteren Laden über das Nachrüsten weiterer Ladepunkte bis hin zur Ausschöpfung zusätzlicher Potenziale zur Kostenoptimierung. 

Steuert das Lademanagement die Ladevorgänge rein remote, verzögert sich allerdings die Reaktion im Vergleich zu lokalen Systemen. Auch ist eine Cloud-Lösung abhängig von einer funktionierenden Internetverbindung. Folglich ist kein zu 100 % zuverlässiges und genaues Lademanagement möglich. 

Lokale Systeme ohne Backend

Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) empfiehlt ein lokales System, welches den Strombezug der Ladelösung in Abhängigkeit von anderen Netzverbrauchern flexibel steuert (laut VDI 2166). Mittels direkter Verbindung vor Ort können lokale Verbraucher wie etwa die aktuelle Gebäudelast in Echtzeit berücksichtigt werden. Dies ist an Standorten mit wenig Netzkapazität besonders wichtig, wenn gleichzeitig einige Großverbraucher mit Energie versorgt werden müssen. Zudem können lokale Energieerzeuger wie eine Photovoltaikanlage oder ein Blockheizkraftwerk problemlos integriert werden.

Da sowohl die Lastmessung als auch die Optimierung der Ladeleistung vor Ort stattfinden, ist ein lokales System nahezu ausfallsicher: Auch bei instabiler Internetverbindung ist somit ein optimales Lastmanagement gewährleistet und eine Netzüberlastung jederzeit ausgeschlossen.

Die Kehrseite der Medaille: Aufgrund der fehlenden Cloud-Komponente kann eine rein lokale Lösung nicht mit der Außenwelt kommunizieren, wodurch Remote-Monitoring und Fernzugriff unmöglich sind. Nicht ladende Fahrzeuge oder Fehler an Ladestationen werden so oft nur direkt an der entsprechenden Ladestation entdeckt und können auch nur dort behoben werden. Mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit sind noch zwei weitere Nachteile zu nennen: Zum einen sind viele lokale Systeme in sich geschlossen, sodass man an einen Ladestationshersteller gebunden ist und keine verschiedenen Ladestationstypen (AC- und DC-Stationen) miteinander kombinieren kann. Zum anderen ist bei bestimmten lokalen Lösungen – sogenannten Hub-Satellite-Systemen – die Anzahl an Ladestationen je nach Anbieter limitiert. 

Kombinierte Systeme: Das Beste aus beiden Welten

Festzuhalten ist: Sowohl cloudbasierte als auch lokale Systeme haben ihre Vor- und Nachteile, die bei der Entscheidung für eine Ladelösung berücksichtigt werden sollten. 

Diese Abwägung lässt sich jedoch mit der Wahl eines kombinierten Systems wie unserem Lade- und Energiemanagement ChargePilot® umgehen: Ein lokal installierter Controller reguliert den Strombezug der Ladelösung unter Berücksichtigung aller Verbrauchenden. Die schnelle Reaktionszeit auf etwaige Veränderungen der Gebäudelast sowie die Unabhängigkeit von einer stabilen Internetverbindung garantieren hierbei ein zuverlässiges und ausfallsicheres Lademanagement. Zeitgleich kommuniziert der Controller mit einem Cloud-Backend, sodass sich Ladevorgänge standortübergreifend bequem aus der Ferne überwachen und steuern lassen und Schnittstellen zu weiteren Systemen optimal genutzt werden können.

Mit ChargePilot® erhältst du also das Beste aus beiden Welten. 

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