E-Mobilität in Firmenflotten: Was es beim Umstieg auf Elektroautos zu beachten gilt

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The Mobility House Team

26. April 2021

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

E-Mobilität in Firmenflotten wird immer wichtiger: Lag der Anteil von Elektroautos gegen Mitte des vorigen Jahrzehnts noch unterhalb der 1-Prozent-Marke, kratzt er nun bereits an der 10 %-Marke - und dürfte in den kommenden Jahren sehr deutlich steigen. Denn der Studie e-mobility Monitor 2020 zufolge haben 56 Prozent aller Flottenbetreiber:innen vor, in den Jahren 2021 und 2022 in Elektrofahrzeuge investieren zu wollen.

Charging station for electric cars

Da in Fuhrparks meist mehrere Fahrzeuge parallel geladen werden müssen, spielt das Thema Ladeinfrastruktur und intelligentes Laden hier eine besonders wichtige Rolle. Hinzu kommt eine ganze Reihe weiterer Themen, die bei der Umstellung von Flotten essenziell sind.

eCar-Policy: Herausforderungen bei der Einführung von E-Autos

Flottenspezialist:innen raten dazu, sich schon vor der Anschaffung von Elektroautos intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen, etwa mit notwendigen Anpassungen der Fuhrparkrichtlinien. Die Zielsetzung einer Car-Policy sollte generell eine möglichst gleiche und faire Behandlung von Mitarbeitenden sein, sie sollte Kalkulationssicherheit gewährleisten und die Verwaltungs- und Beschaffungskosten der Flotte so gering wie möglich halten. Ein wichtiger Punkt, über den die Geschäftsleitung eines Unternehmens diskutieren sollte, wäre zudem das Ziel, welches mit der Umstellung der Flotte verfolgt werden soll. Vielen Verantwortlichen geht es auch darum, ein nach außen sichtbares Statement für Nachhaltigkeit und Umweltverantwortung zu setzen. Andere haben erkannt, dass die Investition in Elektroautos bei den Total Cost of Ownership (TCO) meist deutliche Kostenvorteile mit sich bringt.

Doch zu bedenken ist, dass nicht für jeden Mitarbeitenden ein E-Auto das passende Gefährt ist. Außendienstler:innen etwa, für die ein Fahrzeug wie ein zweites Büro ist, und die zum Teil deutlich mehr als 100.000 Kilometer pro Jahr auf Autobahnen und Schnellstraßen zurücklegen, würden mit einem aufs städtische Umfeld zugeschnittene E-Auto wahrscheinlich nicht glücklich werden. Es wäre also sinnvoll, verschiedene Nutzergruppen zu definieren und dementsprechend Fahrzeuge zuzuteilen. Dabei sind einige Details zu berücksichtigen: Etwa die Antriebsart, und ob für die jeweilige Nutzergruppe ein reines Elektroauto oder doch eher ein Plug-in-Hybrid in Frage kommt. Für reine E-Autos empfehlen Expert:innen eine Mindest-Reichweite von 150 Prozent der Strecke vom Wohnort zum Arbeitsplatz und zurück, sofern an einem der beiden Orte eine Lademöglichkeit vorhanden ist.

Damit Plug-in-Hybride möglichst viel im reinen Elektro-Modus gefahren werden, haben sich manche Unternehmen folgendes einfallen lassen: Den Ladestrom bezahlt der Arbeitgeber, den Sprit die Mitarbeitenden selbst. Dieser finanzielle Anreiz dürfte die Beschäftigten zu einer möglichst nachhaltigen, also rein elektrischen Fahrweise motivieren. Hilfreich wäre auch, sowohl am Arbeitsplatz als auch Daheim bei den Mitarbeitenden eine Lademöglichkeit zur Verfügung zu haben, damit die Batterie des Teilzeitstromers möglichst oft voll geladen und dieser somit möglichst oft und weit elektrisch gefahren werden kann.

Ein Lastmanagementsystem spart Ladekosten

Auf umstiegswillige Unternehmen kommen noch einige weitere Überlegungen zu. In mancher Flotte etwa könnte die Einführung von E-Fahrzeugen die Markenstrategie aufbrechen - falls die bisherige Marke der Wahl noch keine passenden elektrifizierten Fahrzeuge im Portfolio hat. Die notwendigen Voraussetzungen für den zuverlässigen Betrieb der Flotte – sprich: der Aufbau einer Ladeinfrastruktur am Standort – müssen meist erst geschaffen werden. Ab etwa drei Ladepunkten an einem Standort sollte zudem ein Lade- und Energiemanagementsystem installiert werden, um die Flotte möglichst effizient und kostengünstig laden zu können und einer zeitaufwendigen Erweiterung des Netzanschlusses zu entgehen. ChargePilot®, das intelligente Lade- und Energiemanagementsystem von The Mobility, House ermöglicht hierbei Einsparungen in Höhe von bis zu 70 Prozent – sowohl bei den einmaligen Installationskosten als auch den laufen Kosten im Alltagsbetrieb. 2020 waren das im Durchschnitt über alle Kund:innen von The Mobility House 250 EUR/Ladepunkt.

Die untenstehende Grafik veranschaulicht das mögliche Einsparpotenzial bei Einsatz eines Lade- und Energiemanagementsystems.

Graphic

Installation einer Wallbox und Abrechnung von Ladevorgängen Daheim

Außerdem müssen für den Umstieg einige organisatorische Angelegenheiten geklärt und in die Wege geleitet werden: zum Beispiel eventuell notwendige Schulungen und Einweisungen der Mitarbeiter:innen zum Umgang mit dem Laden von E-Autos. Um die Nutzung von E-Autos möglichst komfortabel zu gestalten, sollte dem Personal auch Ladekarten für die Nutzung öffentlicher Ladestationen überlassen werden und – wo es sich anbietet – Lademöglichkeiten an den Wohnorten der Mitarbeitenden geschaffen werden. Denn die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass mehr als 80 Prozent aller Ladevorgänge am Arbeitsplatz und zu Hause stattfinden, die restlichen im öffentlichen Bereich.

Bei manchen Unternehmen müssen Angestellte, wenn sie bei sich zuhause laden wollen, die Lademöglichkeit am Wohnort selbst organisieren und bezahlen - was aktuell vom Bund über eine KfW-Förderung mit pauschal 900 Euro pro Ladepunkt bezuschusst wird. Im Gegenzug übernehmen diese Unternehmen dann oft die Kosten fürs Laden: Über das Abrechnungsportal charge&bill von The Mobility House können auch diese Ladevorgänge daheim direkt mit dem Arbeitgeber abgerechnet werden. Und dank der Steuervorteile, durch den niedrigeren Satz für den geldwerten Vorteil bei Elektroautos sowie die KfW-Förderung für die Installation einer privat genutzten Wallbox hat sich die Investition in die Lademöglichkeit daheim schnell amortisiert und ist ein großer Zugewinn an Komfort. Manche Arbeitgeber fördern zudem den Aufbau eine privaten Wallbox noch durch einen zusätzlichen Zuschuss.

Ladestationen als Standortfaktor

Mit der Bereitstellung von Infrastruktur für Elektroautos – die selbstverständlich auch mit Grünstrom versorgt werden müssen - haben Unternehmen die Chance, ein Zeichen gegen die Klimakrise zu setzen und den Wandel zur nachhaltigen Mobilität aktiv mitzugestalten. Gleichzeitig können sie so auch die eigene Attraktivität für bestehende Mitarbeiter:innen, junge Talente und gefragte Fachkräfte steigern. Auch immer mehr Kund:innen und Partner wissen es zu schätzen, wenn Unternehmen an ihren Standorten umweltbewusste Technologien einsetzen: Unternehmenseigene Ladestationen tragen zunehmend dazu bei, Glaubwürdigkeit und Reputation bei wichtigen Zielgruppen zu schaffen.

Bevor der Aufbau einer adäquaten Ladeinfrastruktur starten kann, gilt es den grundsätzlichen Bedarf zu ermitteln und dabei auch bereits den künftigen Ausbau strategisch zu berücksichtigen. Mittelfristig gehen Branchenspezialist:innen davon aus, dass die Hälfte der Parkplätze von Unternehmen mit einem Ladepunkt ausgestattet sein wird. Umso wichtiger ist eine optimale Planung, um eine kosteneffiziente und zukunftsfähige Lösung zu erhalten. Falsche Entscheidungen könnten teuer werden, etwa wenn eine zu klein geplante Installation aufwändig nachgerüstet werden muss oder ausgewählte Ladestationen nicht auf die zukünftigen Entwicklungen (z.B. Plug&Charge) updatebar sind.

Auch intelligente Zugangs- und Abrechnungssysteme unterstützen den wirtschaftlichen Betrieb der Ladeinfrastruktur und bieten zudem vielfältige Analyse- und Abrechnungsmöglichkeiten, etwa wenn das Laden von Privat-, Dienst- und Kundenfahrzeugen unterschiedlich verrechnet und bilanziert werden soll. Auch hier verfügt The Mobility House über einen breiten Erfahrungsschatz – und gibt ihn gerne an seine Kund:innen weiter.

Bei allen Themen rund um intelligente Lade- und Energielösungen für elektrische Flotten wende dich an unser Expertenteam, das dich gerne berät.