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Herstellerneutralität: Warum ein offenes Lade- und Energiemanagement das Beste für deine Ladeinfrastruktur ist

Portrait von Eva Harmeling

Eva Harmeling

22. Juli 2025

Geschätzte Lesezeit: 5 minutes

Ein Lade- und Energiemanagementsystem ist essenziell für die eigene Ladeinfrastruktur. Dabei solltest du immer auf Herstellerneutralität achten. Wieso, erklären wir im Folgenden.

ChargePilot Box und Keba

Wer heute eine Ladeinfrastruktur plant, denkt meist zuerst an die Anzahl der Ladepunkte – verständlich, aber zu kurz gedacht. Denn die wahre Power steckt im Hintergrund: im Lade- und Energiemanagementsystem. Und genau hier entscheidet sich, wie effizient, kostensparend und zukunftssicher deine Lösung wirklich ist. Besonders wichtig dabei: Herstellerneutralität. Warum das so ist und welche Vorteile ein herstellerneutrales System mit sich bringt?

Herstellerneutralität: Was bedeutet das?

Herstellerneutralität ist sowohl ein technisches Detail als auch eine strategische Entscheidung. Ein Lade- und Energiemanagement, das herstellerneutral ist, stellt sicher, dass deine etablierte Ladelösung mit künftigen Anforderungen, technischen Weiterentwicklungen und Marktgeschehen mithalten kann.

Ein herstellerneutrales Lade- und Energiemanagement hat standardisierte, offene Schnittstellen – und ermöglicht so eine einfache Integration und Kombination verschiedener Systeme. Damit fügt sich das Lade- und Energiemanagement nahtlos in die bestehende Energielandschaft ein: von vorhandenen Ladestationen über eine Photovoltaikanlage bis hin zu einem übergeordneten Energiemanagementsystem (EMS).

Herstellerneutrales Lade- und Energiemanagementsystem als Erfolgsfaktor

Beim Aufbau einer Ladelösung sollten sich Facility Manager:innen und die Geschäftsführung nicht nur über die benötigte Anzahl an Ladepunkten Gedanken machen. Denn: Eine Ladelösung ist im Betrieb letztlich nur so stark wie ihr Lade- und Energiemanagement. Ein starkes System ist das Rückgrat der Ladeinfrastruktur und garantiert nicht nur effizientes Laden der Flottenfahrzeuge, sondern auch eine Optimierung von Kosten durch das Vermeiden von teuren Lastspitzen oder der Nutzung von günstigen Ladezeiten. Auch eine kostspielige Erweiterung der Netzanschlussleistung wird durch smarte Verteilung der Last umgangen. Das hält sowohl Aufbau- als auch Betriebskosten der Ladeinfrastruktur möglichst niedrig.

Ein Lade- und Energiemanagement, das herstellerneutral ist, vervielfacht diesen Effekt: Es nutzt offene Schnittstellen und Standards und ist somit unabhängig von bereits bestehenden Assets, die problemlos integriert werden können, oder künftigen Anbietern. Das führt langfristig zu geringeren Investitionskosten und ermöglicht dank modularer Technologie eine einfache Erweiterung der Ladeinfrastruktur wenn gewünscht.

Die 3 größten Vorteile eines herstellerneutralen Lade- und Energiemanagementsystems

1. Nahtlose Integration bestehender Systeme

  • Bereits installierte Einzelladelösungen können integriert und weiter genutzt werden. Die Einbindung erfolgt über eine OCPP-Schnittstelle zu den Ladestationen. Dadurch können bestehende Investitionen weiter genutzt werden und „Stranded Assets“ durch Ladestationen unterschiedlicher Hersteller werden vermieden.
  • Die mögliche Anbindung an ein übergeordnetes EMS über Modbus macht die Energieoptimierung am Standort und standortübergreifend universal steuerbar und ermöglicht eine Integration von Photovoltaikanlagen und anderen Energiequellen. Das führt einerseits zu einer höheren Energieeffizienz und andererseits zu geringeren Betriebskosten.

2. Interoperabilität und Flexibilität bei spezifischen Anforderungen

  • Ein herstellerneutrales Lade- und Energiemanagement garantiert die problemlose Anbindung an verschiedene Abrechnungssystem wie z.B. Monta und ermöglicht über die OCPP-Schnittstelle eine automatisierte Abrechnung der Ladevorgänge.
  • Auch die Anbindung von Flottenmanagementsystemen / ITCS (Schnittstelle: VDV 463) wird durch ein herstellerneutrales Lade- und Energiemanagement wie ChargePilot® möglich. Das heißt, dass bei den Ladevorgängen die Berücksichtigung von Fahrplänen (also Abfahrtszeiten, Zielladezustände) stattfindet und Fahrzeuge entsprechend priorisiert. So wird ein reibungsloser Betriebsablauf beim Laden in Bus- oder Logistikdepot garantiert.
  • Auch eine Kommunikation mit dem Netzbetreiber für eine netzoptimierte Steuerung nach § 14a EnWG wird möglich (Schnittstelle: z. B. Rundsteuerempfänger oder Modbus, je nach Netzbetreiber)

3. Unabhängigkeit vom Hersteller der Ladestationen

Herstellerneutralität bedeutet natürlich genau das: Nutzer:innen sind nicht auf einen bestimmten Anbieter angewiesen, es gibt also keinen sogenannten „Vendor Lock-in“. So wird die Kombination unterschiedlicher Ladestationen und eine unkomplizierte Erweiterung ohne Abhängigkeiten von bestimmten Herstellern möglich.

Warum ist das so wichtig?  

  • Es herrscht eine hohe Marktdynamik: Neue Hersteller und Marktaustritte sind keine Seltenheit, ein herstellerneutrales System macht einfache Herstellerwechsel möglich
  • Bei einer sehr volatilen Preisentwicklung vermeidet man eine Abhängigkeit von der Preisgestaltung einzelner Hersteller und bleibt flexibel und kosteneffizient
  • Die technologische Offenheit schafft Zugang zu Innovationen unabhängig von der Entwicklungsgeschwindigkeit einzelner Hersteller
  • Flexibilität: Es gibt starke Service- und Qualitätsunterschiede der Ladestationen, ein herstellerneutrales System ermöglicht einen einfachen Wechsel der Hersteller bei Unzufriedenheit
  • Systemoffenheit bei standortspezifischen Anforderungen: Ein herstellerneutrales Lade- und Energiemanagement ermöglicht die Kombination verschiedener Modelle (z.B. repräsentative Ladestationen draußen und funktionale in der Tiefgarage) und verschiedener Ladeleistungen (AC und/oder DC) nach Bedarf

Fazit: Herstellerneutralität als Backbone für deine Ladeinfrastruktur

Ein herstellerneutrales Lade- und Energiemanagementsystem ist technisch flexibel und strategisch zukunftssicher. Es nutzt offene, standardisierte Schnittstellen, wodurch sich verschiedene Ladestationen, Photovoltaikanlagen und Energiemanagementsysteme nahtlos integrieren lassen. Das reduziert Investitions- und Betriebskosten, erhöht die Energieeffizienz und erlaubt eine einfache Erweiterung der Ladeinfrastruktur.

Ein herstellerneutrales System bietet so Investitions- und Zukunftssicherheit, Kostenersparnis und einfache Skalierbarkeit und wird so zum entscheidenden Erfolgsfaktor beim Aufbau effizienter, zukunftsfähiger Ladeinfrastrukturen.