Technisches Grundwissen für das Laden von Elektroautos

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The Mobility House Team

22. Juli 2021

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Kennst du die wichtigsten Begriffe rund ums E-Auto? Wie du ganz einfach die Ladeleistung, Ladedauer und Reichweite berechnest.

Ladeleistung von E-Autos

Es gilt: Je höher, desto schneller kannst du laden.

Für die Berechnung der Ladeleistung benötigst du die Anzahl der Phasen, die Spannung (in Volt=V) und Stromstärke (in Ampere=A) deines Stromanschlusses für die Ladestation. Haushaltsgeräte nutzen in der Regel nur eine Phase, E-Fahrzeuge können auch zwei- oder dreiphasig geladen werden. So gelangt – bei gleichbleibender Stromstärke – die doppelte oder dreifache Leistung ins Fahrzeug.

Beim dreiphasigen Anschluss spielt auch noch die Art, wie die Ladestation an das Netz angeschlossen ist, eine Rolle. Je nachdem, ob in Stern- oder Dreieckschaltung, liegt die Spannung bei 230 oder 400 Volt. Mit diesen Informationen kannst du die Werte ganz einfach in folgende Formeln einsetzen:

Wie wird die Ladeleistung berechnet?

  • Ladeleistung von Elektroautos

    Ladeleistung (Einphasenwechselstrom):
    Ladeleistung (3,7 kW) = Phasen (1) * Spannung (230 V) * Stromstärke (16 A)

    Ladeleistung (Drehstrom, Dreiphasenwechselstrom), Sternschaltung:
    Ladeleistung (22 kW) = Phasen (3) * Spannung (230 V) * Stromstärke (32 A)

    Alternativ: Ladeleistung (Drehstrom, Dreiphasenwechselstrom), Dreieckschaltung:
    Ladeleistung (22 kW) = Wurzel (3) * Spannung (400 V) * Stromstärke (32 A)

Im Rechenbeispiel: Möchtest du eine Ladeleistung von 22 kW erreichen, muss deine Elektroinstallation auf dreiphasiges Laden mit einer Stromstärke von 32 A ausgelegt sein.

Beispiel VW e-Golf: Dieser lädt zweiphasig. Bei einer Spannung von 230 V und einer Stromstärke von 16 A kann er eine Ladeleistung von 7,4 kW erreichen. Das solltest du bei der Auswahl der passenden Ladestation beachten.

Was beeinflusst die Ladeleistung?

Faktoren wie die Temperatur der Batterie beeinflussen die Ladeleistung. Falls die Temperatur zu niedrig oder zu hoch ist, wird die Ladeleistung zur Schonung des Akkus gedrosselt. Dies kann besonders an kalten Wintertagen auftreten. Daher raten wir, die Batterie nach längerem Fahren direkt zu laden und nicht erst am nächsten Tag, wenn die Batterie wieder ausgekühlt ist.

Ebenso spielt der Ladezustand der Batterie eine Rolle. Je voller sie ist, desto langsamer lädt der Akku. Empfehlenswert ist das Aufladen im Bereich zwischen 20 und 80 % SoC (State of Charge), damit eine hohe Leistung erreicht wird.

Du fragst dich, welche Ladeleistung sich für den Hausgebrauch eignet? Und wann du eine Anmeldung oder Genehmigung der Wallbox brauchst? Lies es nach in unserem Vergleich von 11 kW und 22 kW Wallboxen.

Ladezeit von Elektroautos

Die Ladezeit berechnest du ganz einfach, indem du die Batteriekapazität durch die Ladeleistung deines Elektroautos teilst. Beim Tesla Model 3 bedeutet das: 75 kWh durch 11 kW ergibt 7 h. Die Ladeleistung ist während des Ladevorgangs jedoch nicht konstant, sondern kann abhängig vom Zustand der Batterie beschränkt sein. Aus diesem Grund addieren wir in unseren Berechnungen mindestens eine halbe Stunde hinzu. 

In unserem oben genannten Beispiel, dem VW e-Golf, beträgt die Ladeleistung lediglich 7,4 kW und die Batteriegröße liegt bei 35,8 kWh. In unserer Rechnung ergibt sich eine Ladezeit von rund 5 Stunden bei maximaler Leistung. 

Wie wird die Ladedauer berechnet?

Ladezeit = Batteriekapazität / Ladeleistung

Beispiel: 7 h = 75 kWh / 11 kW

Autostrecke Reichweite

Reichweite: so weit kommst du mit einer Akkuladung

Wie wird die Reichweite berechnet?

Für die Berechnung der Reichweite deines E-Autos teilst du die Batteriekapazität durch den Energieverbrauch und multiplizierst das Ganze mit 100. Beachte dabei, dass es sich hier nur um errechnete Werte handelt. Die reale Reichweite hängt unter anderem von der Fahrweise und der Nutzung von elektrischen Verbrauchern, wie der Heizung, ab. Außerdem steht zum Schutz der Batterie häufig nicht die gesamte Kapazität zur Verfügung.

  • Reichweite von E-Autos

    Reichweite = Batteriekapazität / Energieverbrauch (pro 100 km) 

    Beispiel: 469 km = 85 kWh / (18,1 kWh / 100 km)

    Beispiel VW ID.3:

    62 kWh / (15,4 kWh / 100 km) = 403 km

  • Wie lässt sich die Reichweite steigern?

    In unserer Elektroauto-Übersicht siehst du auf einen Blick die Reichweiten der gängigsten Modelle von Audi Q4 e-tron bis Volvo EX30:
    --> Alle Elektroautos mit ihren Ladedaten

    Unsere 5 Profitipps helfen, das Beste aus deiner Elektroauto-Reichweite herauszuholen:
    --> 5 Tipps für mehr Reichweite