Die Alternative Fuels Infrastructure Regulation (AFIR) gilt seit April 2024 in
der gesamten EU. Ab dem 8. Januar 2026 wird sie in Sachen Kommunikation
konkret: Alle neu installierten oder umfassend renovierten öffentlich
zugänglichen Ladepunkte müssen die Norm EN ISO 15118-2:2016 erfüllen.
Ein Jahr später – ab dem 1. Januar 2027 – kommt die EN ISO 15118-20:2022
hinzu. Diese schafft die technische Grundlage für Funktionen wie Plug &
Charge, Smart Charging und V2G.
Was steckt hinter ISO 15118?
ISO 15118 ist der Kommunikationsstandard zwischen Fahrzeug und Ladepunkt – das sogenannte „Smart Charging Protokoll“. Damit können Auto und Ladesäule direkt miteinander „sprechen“.
- Beispiel:
Du steckst Dein Fahrzeug an – es authentifiziert sich automatisch, und der Ladevorgang startet ohne App oder RFID-Karte. Das Fahrzeug rechnet über einen hinterlegten Vertrag selbstständig mit der Ladesäule ab. Das ist die Funktion Plug & Charge.
- Vehicle-to-Grid
Mit ISO 15118-20 kommen weitere Features hinzu: Multi-Contract-Handling, Smart Charging, V2G-Unterstützung und verbesserte Sicherheit durch Zertifikate.
Wen betrifft die Pflicht?
Was bedeutet das für Fachbetriebe & CPOs?
Für Fachbetriebe und Ladeinfrastrukturbetreiber heißt das: Prüf die Technik,
bevor Du installierst.
Alle Ladegeräte benötigen für die Kommunikation
nach ISO 15118 ein PLC-Modem - ein kleiner Controller der im Ladegerät verbaut
ist. Bei DC-Ladern ist dieser meist schon integriert. Bei vielen AC-Ladern
bisher noch nicht! Hier gilt es aufzupassen.
Auch Firmware und Backend
müssen die neuen Kommunikationsprotokolle unterstützen. Wer jetzt auf ISO
15118-fähige Hardware setzt, spart sich spätere Kosten und kann Plug &
Charge ab dem ersten Tag aktivieren.
Die AFIR Bausteine im Überblick
Für Betreiber von Ladeinfrastruktur gelten je nach Ladeleistung
unterschiedliche Vorgaben in Bezug auf Bezahlverfahren, Preisangaben und
Sicherheit.
Das bedeutet:
- DC-Ladepunkte mit hoher Leistung (ab 50 kW)
Kartenzahlung mit Debit- oder Kreditkarte ist verpflichtend, entweder direkt an der Ladesäule oder über ein zentrales Terminal.
- AC-Ladepunkte und Ladepunkte mit geringerer Leistung (unter 50 kW)
Alternative digitale Zahlverfahren wie QR-Code-basierte Webzahlungen sind erlaubt, sofern sie sicher und PSD2-konform sind.
- Anforderungen an Preisangaben
- Ab 50 kW: Preisanzeige direkt am Ladepunkt
- Unter 50 kW: Preise klar und leicht zugänglich, z. B. online oder per App
- Schutz vor Manipulation und rechtliche Sicherheit
Zahlungszugänge und QR-Codes müssen gut lesbar, vor Manipulation geschützt und PSD2-konform umgesetzt sein.
Fazit
Die AFIR schafft Klarheit: Ab 2026 werde Teile der ISO 15118 Pflicht ab 2027 folgen weitere Vorgaben - und wer jetzt Vorbereitet ist, hat die Nase vorn.
Unsere Empfehlung: Nur noch Ladepunkte installieren oder anbieten, die alle neuen Vorgaben der ISO 15118 unterstützen – und idealerweise für künftige Regelungen ausgelegt sind.
Damit bist Du technisch auf der sicheren Seite, reduzierst Nachrüstkosten und bietest Deinen Kunden modernste Ladeerlebnisse – vom Smart Charging bis zum Plug & Charge.
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