E-Fahrzeuge laden, wenn die Strompreise gerade besonders günstig sind? Mit dynamischen Tarifen können Unternehmen die Ladezeiten ihrer Fahrzeuge gezielt steuern und an den schwankenden Börsenpreisen ausrichten – und so im Vergleich zu einem fixen Strompreis (im Jahr 2024 lag der Industriestrompreis bei durchschnittlich 16,77 Cent pro Kilowattstunde) etwa 25-30 Prozent Kosten sparen. Denn die Preise an der Strombörse schwanken im 15-Minuten-Takt, abhängig davon, wie hoch der Bedarf gerade ist und wie viel erneuerbare Energien aus Wind und Solar ins Netz eingespeist werden.
Eine dynamische Tarifoptimierung nutzt die Preisschwankungen an der europäischen Strombörse, der EPEX Spot, automatisiert. Ein Lade- und Energiemanagementsystem wie ChargePilot® plant Ladevorgänge so, dass Fahrzeuge bevorzugt in günstigen Zeitfenstern geladen werden – ohne, dass die Verfügbarkeit der Fahrzeuge darunter leidet.
So profitieren E-Flotten von dynamischer Tarifoptimierung
Der Logistik-Betrieb
Stellen wir uns vor, Transporter und Nutzfahrzeuge kommen nach Ende der Schicht ins Depot zurück. Dort werden sie gegen 18 Uhr an die Ladesäule angesteckt, um über Nacht zu laden – doch der Ladevorgang beginnt erst gegen 22 Uhr, wenn der Strombedarf im Netz und somit die Preise sinken. Dynamische Tarifoptimierung kann Logistikern also erheblich Betriebskosten sparen. Gleichzeitig berücksichtigt die Optimierung die Abfahrtszeiten des Fahrzeuges, den aktuellen Ladezustand (State of Charge, SOC) und wählt die Zeitintervalle mit den niedrigen Preisen so aus, dass das Fahrzeug zum benötigten Zeitpunkt wieder einsatzbereit ist. Das bedeutet, dass die Optimierung so durchgeführt wird, dass die erforderliche Ladung für die Route garantiert ist, auch wenn dies bedeutet, dass nicht immer die absolut günstigsten Zeitpunkte genutzt werden. Denn die Zuverlässigkeit des Betriebs und Mobilität haben Priorität vor günstigem Laden.
Die Dienstwagen-Flotte
Ein Mitarbeiter fährt ein E-Auto und kann auf dem Firmengelände laden. Sagen wir, er kommt gegen 8 Uhr am Büro an. Im Flottenmanagement weiß man, dass zu dem Zeitpunkt die Strompreise tendenziell hoch sind und möchte daher erst gegen halb 11 laden. Mit dynamischer Tarifoptimierung und dem passenden Lade- und Energiemanagementsystem könnte der Mitarbeiter sein Auto dennoch um 8 Uhr anstecken; der Ladevorgang wird dann automatisch in der Zeit gestartet, in der entweder viel erneuerbare Energie im Netz ist oder der Bedarf niedrig – oder beides. Ohne manuellen Aufwand für das Flottenmanagement können E-Fahrzeuge also möglichst günstig geladen werden.
Der Verkehrsbetrieb
Auch Verkehrsbetriebe mit elektrischen Bussen können von dynamischer Tarifoptimierung profitieren. Hier bieten dynamische Tarife besonders viel Potenzial, da die Busse oft lange Standzeiten (meist über Nacht) haben und festen Fahrplänen zugeordnet sind. Das Ende der Tour und kommende Abfahrtszeiten sind also bekannt und können im Lade- und Energiemanagement hinterlegt werden. Die Ladevorgänge werden so anhand der Fahrpläne priorisiert und günstige Zeiten genutzt, ohne die Einsatzbereitschaft zu gefährden. Die Busflotte von connexxion am Flughafen Amsterdam profitiert bereits erfolgreich von dynamischer Tarifoptimierung und spart in Summe ca. 30 Prozent Stromkosten.

Abfahrtszeiten setzen den Rahmen, Strompreise bestimmen den Ladezeitpunkt der Fahrzeuge.
5 Vorteile von dynamischer Tarifoptimierung für E-Flotten
1. Deutlich niedrigere Stromkosten als mit fixen Tarifen – ohne Aufwand
Dynamische Tarife eröffnen das Potenzial, die Ladekosten einer Flotte um durchschnittlich 25-30 Prozent zu senken – abhängig von Fahrprofil, Ladezeiten und Flexibilität. Mit einem Lade- und Energiemanagement, das dynamische Tarifoptimierung kann, sparen sich Flottenbetreiber viel administrativen Aufwand – Systeme wie ChargePilot verschieben die Ladung automatisch dorthin, wo Preise niedrig sind oder sogar ins Negative fallen.
2. Höhere Planungssicherheit und Transparenz
Über Dashboards und automatische Prognosen sehen Flottenmanager auf einen Blick:
- wann geladen wird,
- welche Kosten entstehen,
- wie sich das Ladeverhalten auf die Energiekosten auswirkt.
So werden Ladeprozesse nicht nur günstiger, sondern auch steuerbar und planbar.
3. Einfache Integration in bestehende Abläufe
Moderne Lade- und Energiemanagementsysteme lassen sich meist ohne große Umbauten implementieren. Sie berücksichtigen automatisch:
- Fahrpläne und Touren
- Mindestladezustände (State of Charge)
- betriebliche Ladefenster
- Netzanschlussleistung
Der Betrieb läuft wie gewohnt – nur günstiger und nachhaltiger.
4. Stabilisieren des Stromnetzes
Flexible Ladevorgänge, die sich nach dynamischen Stromtarifen richten, haben grundsätzlich das Potenzial, das Stromnetz zu stabilisieren, indem sie eher dann Energie abrufen, wenn sie im Überfluss vorhanden ist. Das kann eine signifikante Entlastung für das Energiesystem sein.
5. Geringere CO₂-Emissionen durch erneuerbare Energie
Günstige Strompreise gehen häufig mit hoher Einspeisung aus Wind- und Solarenergie einher. Durch automatisiertes Laden in diesen Phasen verbessert sich die CO₂-Bilanz der Flotte deutlich – ein Vorteil, der auch in Nachhaltigkeitsberichten zählt.
Fazit: Dynamische Tarifoptimierung ist ein zentraler Hebel für niedrige Betriebskosten von E-Flotten
Unternehmen, Logistikdienstleister und Verkehrsbetriebe profitieren also alle von dynamischer Tarifoptimierung.
Die Vorteile:
- geringere Ladekosten
- optimierte Ladeprozesse
- höhere Transparenz
- bessere Umweltbilanz
- Zukunftssicherheit in einem volatilen Energiemarkt
Für Flotten, die regelmäßig am eigenen Standort laden, ist dynamische Tarifoptimierung einer der effektivsten Wege, die Elektromobilität wirtschaftlich zu gestalten. Gleichzeitig steht die dynamische Tarifoptimierung für die aktive Einbindung von Fahrzeugen in das Energiesystem, denn Elektromobilität wird vom reinen Stromverbraucher zum Teil der Lösung für ein stabiles und nachhaltiges Energienetz.
Das bietet Unternehmen die Chance, ihre Energiekosten signifikant zu senken, während sie gleichzeitig CO₂ sparen. Kombiniert mit der jüngsten Gesetzesänderung zum bidirektionalen Laden vom 13. November 2025 wird die Vision von V2G Schritt für Schritt zur Wirklichkeit – und Fahrzeugbatterien ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Netzstabilität.
Dynamische Tarifoptimierung mit ChargePilot
- Freie Wahl des Energieversorgers
Kunden können ihren dynamischen Tarif frei bei einem Energieversorger wählen.
- Realität statt Versprechen
Laufende Projekte zeigen, dass unsere Lösung in der Praxis verlässlich funktioniert.
- Lokale, ausfallsichere Steuerung
Lokaler Controller sichert Lastmanagement auch bei temporärem Verbindungsverlust.

